Fernwärme: Lösung mit Kostenfalle?

Fernwärme hat einige Vorteile. Es entfallen Investitions- und Wartungskosten für eine eigene Heizanlage, und es gibt keinen Energieverlust. Da die Wärme bereits im Netz vorhanden ist, wird für die gleiche Leistung nur etwa 0,8 kWh Fernwärme statt 1 kWh Gas benötigt.

Allerdings sind Fernwärmenetzbetreiber in Deutschland überwiegend noch Jahre davon entfernt, erneuerbare Energien nutzen zu können und flächendeckend Fernwärmeanschlüsse bereitzustellen. Neben der benötigten Infrastruktur wäre auch die Akzeptanz der Verbraucher entscheidend. Überzeugungsarbeit dürfte schwer bis unmöglich sein, wenn alle Faktoren betrachtet werden. Es ergibt aktuell überhaupt noch keinen Sinn, sich auf Jahre in das lokale Monopol eines Fernwärmenetzbetreibers einzubinden. Aus heutiger Sicht scheint es hingegen sinnvoller, den Schwankungen auf dem Gasmarkt ausgesetzt zu sein. Fernwärme kostet zwischen 12 und 19 Cent pro kWh (Stand: Q3/23), was inakzeptabel ist. Die Kilowattstunde Gas kostet aktuell ab 7,55 Cent*. Sie ist damit zwar auch nicht (mehr) billig, dafür aber eben bezahlbar!

Fernwärme könnte eine Lösung für die Beheizung des Gebäudebestands sein. So aber ist sie ein weiteres Thema, das durch die Ampel bisher nicht konsequent zu Ende gedacht wurde. Kraft dieser Erkenntnis sucht nun der grüne Wirtschaftsminister Habeck nach dem goldenen Ei, um mit Regulierungen und Transparenz hohen Preisen gegenzusteuern. Möge es ihm gelingen! 🙏